Die Heudorfer Dorffasnet
Die Heudorfer Fasnet beginnt keineswegs erst mit der Vereinsgündung 1984. Fasnächtliches und närrisches Brauchtum vielmehr schon lange zuvor überliefert. Es ist erstmals schriftlich belegt anno 1821 in der Pfarrchronik: Der Heudorfer Pfarrer berichtete von wüsten Maskeraden und Vergnügungen auf den Gassen und kritisierte vor allem die „Fastnachtsvergrabereien“, die bis Aschermittwoch andauerten. Der Pfarrer zeigte die jungen Narren beim Bezirksamt an, sie mussten dorthin zum Verhör. Die jungen Heudorfer rächten sich, sie nahmen die Anzeige dem Pfarrer übel, ließen nachts die Gänse aus dem Pfarrhof frei, eine hängten sie am Tor des Pfarrschopfs auf.
Im weiteren Verlauf des 19. Jh., u.a. 1842, finden wir im Nellenburger Bote zahlreiche zusätzliche Fasnetsbelege, insbesondere Hinweise auf Fasnetveranstaltungen (Karnevalsabende, Fasnachtsbälle).
Dieser kurze Rückgriff auf die Zeit lange vor 1984, dem Jahr der Gründung unseres Vereins, zeigt klar, dass Fastnacht bei uns im Ort eine lange Tradition hat.
Das Narrenbaumeinholen im Zigeunerwinkel, der Zug mit dem Baum durch das Dorf am Schmotzigen Dunschdig, der Hemdklonkerumzug am Abend des Schmotzigen, aber auch der unter einem besonderen Motto stehende Umzug am Sonntag sind seit vielen Jahrzehnten traditionelle Elemente unserer Fasnacht.
Drei alte Figuren unserer Dorffasnet es schon längst vor der Gründung des Vereins gegeben: den Narrenpolizist, das Eiersammlerpaar und den Wischenführer.

Narrenpolizei
Der Narrenpolizist sorgt mit großer Schelle und Autorität stiftender Uniform für Ruhe und Ordnung – eine Figur, die auch an anderen Orten Brauchelement ist

Die Eiersammler
Dieses traditionsreiche Narrenfigurenpaar geht am Schmotzigen von Haus zu Haus und sammelt Eier. In der Regel sind es zwei junge Männer, die als Paar verkleidet sind.
Es handelt sich vermutlich beim Eiersammeln an Fasnet, am Vorabend der Fastenzeit, um einen alten Haischebrauch. Die Eier werden am Freitag nach Aschermittwoch von den an der Fasnacht Mitwirkenden verzehrt.

Der Wischenführer
Der in einen Leinensack gehüllte, mit Stroh voll bepackte Wischenführer lenkt mit einem Pfluggestell, der sog. Wische, am Schmotzigen den Narrenbaum durch das Dorf. Diese Figur ist vermutlich mit dem Strohbären, Strohglonki oder Wuscht verwandt. Nach dem Volkskundler und Fasnachtsforscher Prof. Werner Metzger sind diese Figuren ein Symbol für die zügellose Völlerei an Fasnet, am Vorabend der Fastenzeit
Der „Eierkönig“
Früher informell gekrönt, heute für ewig auf dem „Eierkönig“-Wanderpokal verewigt ist derjenige, der beim traditionellen Eieressen die meisten Spiegeleier verzehrt. Diese werden üblicherweise im Gasthaus Kreuz mit ein wenig Kartoffelsalat und Brot gereicht. Der Rekord liegt irgendwo jenseits der dreißig Stück. In manchen Jahren ließ sich der begehrte Titel jedoch auch schon mit jämmerlichen 20-25 Stück ergattern.
Recht neuzeitlich ist der Brauch, dass die beim Eieressen anwesenden Damen sich den meist weniger umkämpften Titel „Eierkönigin“ eressen dürfen.
Der Wunderfitz
ist das amtliche, unabhängige, sinn- und verantwortungslose Intimitäts- und Verkündigungsblatt des Narrenvereins Heudorf 1984 e.V. in der aktuell 40-igsten Auflage. Jedes Jahr trifft sich dazu ein vielköpfiges Redaktionsteam, um die lustigsten Geschichten aus dem Dorf in Reimform einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.
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